Wenn es um Triathlon geht, gibt es einen Mann, der als Trainer bestens geeignet ist – den Caveman. Nach seinem Rücktritt vom Profi-Rennsport in diesem Jahr ist Conrad Stoltz nun, wie er sagt, „ein offenes Buch“ und bereit, seine Geschäftsgeheimnisse preiszugeben. Der vierfache Xterra-Weltmeister und dreifache ITU-Cross-Triathlon-Weltmeister hat sein eigenes Coaching-Unternehmen Stoltz Training gegründet und wird bereits von aufstrebenden Athleten nachgefragt. Da die Saisonpause begonnen hat, haben wir ihn um ein paar Coaching-Tipps gebeten, wie man die Zeit sinnvoll nutzen kann.
Mach nicht zu viel
Nach einer langen, harten Saison mit vielen Opfern ist es wichtig, körperlich und vor allem geistig neue Kraft zu tanken. Eine Auszeit vom ernsthaften und strukturierten Training ist entscheidend für ein langes und nachhaltiges Sportlerleben. Triathleten neigen dazu, ehrgeizig und übermotiviert zu sein, daher kann es schwierig sein, uns dazu zu bringen, langsamer zu werden und loszulassen. Aber eine gute, erholsame Pause von drei bis sechs Wochen ist der Schlüssel, um in der folgenden Saison neue Höhen zu erklimmen.
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„Erklimmen Sie einen Berg. Paddeln Sie einen Fluss entlang. Surfen Sie. Nutzen Sie die Gelegenheit, Spaß zu haben und zu spielen.“
Nicht zu wenig tun
Lass die „Eis- und Biersaison“ nicht außer Kontrolle geraten, denn nach drei Wochen wird es zunehmend schwieriger, wieder zuzunehmen und abzunehmen. Mit zunehmendem Alter (Mitte 30 und später) dauert es länger, bis man sich von übermäßigem Fitnessverlust erholt. Bleiben Sie also aktiv, indem Sie andere Sportarten betreiben, die Spaß machen. Erklimmen Sie einen Berg. Paddeln Sie einen Fluss entlang. Surfen Sie. Fahren Sie mit dem Fatbike entlang der Küste oder in der Wüste. Probieren Sie einen Mannschaftssport aus. Nutzen Sie die Gelegenheit, Spaß zu haben und zu spielen. Aber kennen Sie Ihre Grenzen – Sie sind nur ein Triathlet; wir sind keine übereifrigen Rugby-Tacklings oder Richtungswechsel gewohnt.
Perspektive gewinnen
Nachdem man sich etwas Zeit genommen hat, um abzuschalten und die Emotionen zu beruhigen, kann man in den Rückspiegel schauen und aus dem vergangenen Jahr lernen. Was hast du richtig gemacht? Klopf dir selbst auf die Schulter und genieße deine hart erarbeiteten Erfolge. Lerne aus Fehlern. Wie vermeidest du sie? Träume vom kommenden Jahr. Was motiviert dich? Mach mehr davon.
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Zeit für Veränderung
Sei es die Erhöhung der Sattelhöhe, ein Wechsel der Schuhmarke, Krafttraining oder eine neue Diät. Die Nebensaison ist die perfekte Zeit für Veränderungen.
Denken Sie an die Reha
Jetzt ist es an der Zeit, ungelöste Verletzungen zu rehabilitieren oder Ungleichgewichte und Schwächen zu korrigieren. Konsultieren Sie einen Experten und nutzen Sie die saisonfreie Zeit, um Körper und Geist zu regenerieren, damit Sie motiviert und startklar in die Saison starten.
Genießen, aber in Maßen
Einmal habe ich in der Nebensaison satte 8 kg (18 Pfund) zugenommen, und im Nachhinein betrachtet war der Spaß am Zunehmen den Aufwand beim Abnehmen nicht wert.
Komm langsam zurück
Anfängerfehler Nummer eins: Trainiere gleich in der ersten Woche wie ein Tier! Der ganze Enthusiasmus und die Energie werden dich wie Superman fühlen lassen, aber tu es nicht! Versuch nicht, deine Fitness in der ersten Woche zu testen oder den Urlaubsspeck loszuwerden. Vergiss Strava und steige drei bis vier Wochen lang langsam ins Training ein. So vermeidest du Muskelkater, Verletzungen und Frust. Genieße die entspannte Trainingsatmosphäre, denn schon bald geht es mit dem Training richtig los, für das du all deine mentale und körperliche Energie benötigst.
HAUPTBILDER: © zooom.at/Markus Berger