Wie hat die frischgebackene Mutter eine der größten Leistungen im Ausdauersport geschafft? Mit Hingabe, Planung, Beständigkeit – und jeder Menge mentaler Stärke. Wir haben Debi und ihren Trainer (und Ehemann) John interviewt, um herauszufinden, was sie antreibt – und immer noch antreibt.
Wir wissen, dass es hart war – aber was war am Härtesten?
Debi: Krankheit, Verletzung … und Regen. Ich habe mir bei Ryder [Debis und Johns einjährigem Sohn] einen Virus eingefangen, der mich echt zurückgeworfen hat. Von Tag 50 bis 56 kämpfte ich mit einer Fußverletzung, aber am 60. Tag war ich wieder völlig schmerzfrei. Ansonsten – Regen! Wir hatten am Anfang eine super verregnete Woche, darunter einen Tag mit bis zu 85 mm Regen. Mir stand das Wasser oft bis zu den Achsen! Dann gab es natürlich die Tage mit 40 °C Hitze.
Debi während einer der sonnigeren Radetappen.
Apropos Fahrrad: Wie hat es überlebt?
John: Wir haben es vor dem großen offiziellen Renntag hier in Port Macquarie zur Inspektion gebracht – er warf einen Blick darauf und meinte: „Was zum Teufel hast du denn mit dem Ding gemacht?“ Debi benutzte eigentlich nur zwei Gänge, die waren also total abgenutzt, während alles andere sauber war. Das Rad hat sich besser geschlagen als die Schuhe – sie hat ungefähr acht Paar Schuhe verbraucht!
Sie sind also zuerst zu Hause in Sydney gelaufen und dann in Port Macquarie ins Ziel gekommen.
Ja – die Tage 1 bis 94 waren im Centennial Park in der Nähe unseres Hauses. Dann fuhren wir mit dem Wohnmobil fünf Stunden nach Port Macquarie, wo sie die letzten sechs Stunden absolvierte. Die Umstellung war hart – vor allem nach der kurzen Nacht. Aber am letzten Tag – einem, an dem ich einen kompletten Ironman absolvierte, nicht nur einen halben.
John ist Debis Ehemann, Trainer und Triathletenkollege.
So … sollte man nicht ausschleichen.
John: Da kommen die Beine richtig müde! Debi hat sich trotzdem super geschlagen – Vierte in ihrer Altersgruppe und 18. insgesamt. Nicht schlecht für die 99 Tage Halbdistanz-Triathlon davor.
Debi: Ja, die Strecke war hart – die Straße ist sehr holprig und überhaupt nicht eben – aber die vielen Leute da draußen haben geholfen. Es waren ungefähr 3.000 Leute auf der Strecke und jede Menge Zuschauer. Das hat einen riesigen Unterschied gemacht!
Welches Tempo haben Sie eingehalten?
John: Weit unter dem Renntempo – wir wussten, dass es ein langer Weg werden würde. Debi entwickelte eine Sucht nach Herzfrequenz und Zeit. Es hatte nichts mit der Distanz zu tun – wenn sie Herzfrequenz und Zeit im Auge behielt, würde sie ins Ziel kommen. Beim Laufen lag sie im Durchschnitt bei 125–130 und auf dem Rad bei durchschnittlich 110. Im Vergleich dazu waren es beim Laufen 160 und auf dem Rad 150, wenn sie frisch, fit und rennbereit war.
Debi nach der Fahrt mit Ryder.
Weitere wichtige Highlights?
Debi: Den Weltrekord am 31. Tag zu brechen war ein Riesenspaß. Wir waren an dem Tag mit etwa 70 Leuten unterwegs. (Mehr dazu könnt ihr hier lesen! )
Wie viel davon ist körperlich bzw. geistig?
John: Ab einem gewissen Punkt passt sich der Körper an, und die körperliche Belastung bleibt gleich. Debi schaltete auf Autopilot – ihre Durchschnittsgeschwindigkeiten sind so konstant. Danach ist alles nur noch Kopfsache. Die meisten Menschen agieren emotional, nicht intelligent. Wenn man bei Ausdauerwettkämpfen Intelligenz einsetzt, ist man deutlich erfolgreicher – es ist ein Dreiklang zwischen Körper, Verstand und Gefühl. Solange alles gut läuft, reagiert der Körper entsprechend. Wenn die Emotionen leiden, leidet auch der Körper. Man muss sich aus einer schwierigen Situation herausreden. Wir vergleichen es mit dem Körper als Computer. Die Software ist die Emotion. Der Prozessor ist der Verstand.
Wie geht es weiter?
Debi: Viele andere Ideen! John würde die 100-Tage-Challenge gerne noch einmal versuchen – er hat ein paar Sehnen in der Schulter, die vorher operiert werden müssen. Aber wir glauben, dass wir im Team am besten arbeiten, also wird es etwas Gemeinsames. Ein weiteres Abenteuer ist definitiv in Planung!
Sehen Sie, wie Debi, John und Ryder am letzten Tag die Ziellinie überqueren
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