Unter dünnem Eis: Jill Heinerth fängt den Klimawandel ein

Die Arktis erwärmt sich schneller als jeder andere Ort der Erde. Die Unterwasserforscherin und Filmemacherin Jill Heinerth reiste kürzlich in den Norden, um die beunruhigenden Veränderungen zu dokumentieren.
SuuntoDiveSeptember 17 2018

Zum Entdeckerdasein gehört es, lange Zeit von zu Hause weg zu sein. „Manche sagen, die schönsten Momente im Leben eines Entdeckers sind das Verlassen der Heimat und die Heimkehr“, sagt Suunto-Botschafterin Jill Heinerth. „Wir alle fühlen uns einsam und bedauern vielleicht die Momente, die wir getrennt von unseren Lieben verbringen.“


„Wir verspüren einen überwältigenden Drang, zu dokumentieren und zu teilen“, sagt Jill Heinerth.

Doch es gibt wichtige Gründe, manchmal auch das Gemeinwohl, die Heinerth und ihre Kollegen dazu bewegen, die Tiefen des Planeten zu erforschen. „Wir verspüren einen überwältigenden Drang, zu dokumentieren und zu teilen“, sagt sie. „Wenn wir die Chance haben, wirklich gute Arbeit zu leisten und wichtige Geschichten für die Menschheit zu erzählen, dann sind wir in Höchstform. Abenteuer sind unsere Seelen.“

Um eine wichtige Geschichte für die Menschheit zu erzählen, verbrachte Heinerth kürzlich Monate in Grönland und im Norden Kanadas. Sie nahm an drei Expeditionen in die Arktis teil, um Filmmaterial für einen Dokumentarfilm über die Auswirkungen des Klimawandels mit dem Titel „Under Thin Ice“ zu drehen. Sie sagt, der Verlust des Meereises verändere alles.

„Die Arktis erwärmt sich schneller als jeder andere Ort der Erde, daher sind die Veränderungen bemerkenswert, sogar von Jahr zu Jahr“, sagt Heinerth. „Wir lernen von den Ureinwohnern, dass sie sich an viele neue Dinge anpassen müssen. Das Meereis verschwindet jedes Jahr früher. Das mehrjährige Eis wird dünner, und die Wanderungen von Fischen und Säugetieren verändern sich mit den steigenden Temperaturen.“

Der Kabeljau zieht weiter nach Norden in das Gebiet des arktischen Kabeljaus und konkurriert um Nahrung. Grönlandwale und Buckelwale werden jetzt zur gleichen Zeit am gleichen Ort gesichtet. Früher kamen sie zu unterschiedlichen Zeiten an, mit ein paar Wochen Abstand. Wenn alle gleichzeitig am Buffet ankommen, werden dann die Nahrungsvorräte vernichtet? Wir wissen mit Sicherheit, dass sich alles ändert.


Das Meereis verschwindet jedes Jahr früher.

Der vom Menschen verursachte Klimawandel beeinträchtigt auch die Tauchbedingungen und erschwert Heinerths Arbeit. „Die Bucht von Ilulissat war voller kleinerer Eisberge als üblich, aber sie war von schnell schmelzendem Eis bedeckt“, sagt sie. „Das Süßwasser vermischt sich mit dem Meerwasser und bildet eine Halokline, durch die man nur schwer fokussieren kann.“

Das schmelzende Eis sprudelt und füllt das Wasser mit winzigen Bläschen. Zeitweise befanden wir uns in zauberhaft schönen Eislandschaften, die schwer zu filmen waren. Höhere Meerestemperaturen führen außerdem zu mehr Grünalgen, die die Sicht beeinträchtigen.


„Man muss oft Wochen oder Monate warten, bis man die einmalige Gelegenheit für eine großartige Aufnahme bekommt.“



„Jedes Mal, wenn man Meeressäuger filmt, ist es eine Herausforderung, sie zuerst zu finden und dann gute und sichere Bedingungen für die Aufnahmen zu finden. Man muss oft Wochen oder Monate warten, bis man die einzige Gelegenheit für eine tolle Aufnahme bekommt.“

Heinerth begegnete jedoch mehr als genug Wildtieren für die Dokumentation. An einem Tag hatte sie besonderes Glück. Hier ist ein Auszug aus ihrem Tagebuch vom siebten Glückstag ihrer Expedition nach Nunavut, Kanadas nördlichstem Territorium:

Das unglaublich gefährliche Durcheinander aus Eisbrocken von gestern ist heute die Eisscholle, wo das Eis auf den Ozean trifft. Wir können direkt bis an den Rand gehen und ins schwarze Wasser hinunterschauen. Es wimmelt von Narwalen und Weißwalen. Ich entdecke einen seltenen Grönlandwal und wir rennen zu den Kameras, um den Anblick einzufangen. Die Geräusche sind intensiv. Tiefes Atmen und forsches Ausatmen erfüllen die Luft mit feuchten Fontänen aus Dutzenden von Blaslöchern. Ich sehe Narwale, die sich unter Weißwale mischen, und höre das kanarienartige Zirpen der Weißwale. Gruppen von sieben oder acht Tieren drängen sich an der Oberfläche, unterhalten sich und atmen hoch, um sich auf einen Tauchgang unter das Eis vorzubereiten, das etwa 1,20 bis 1,80 Meter dick zu sein scheint.

Verfolgen Sie Jill Heinerths Abenteuer auf IntoThePlanet.com . Und besuchen Sie die offizielle Facebook-Seite für weitere Informationen zur Dokumentation „Under Thin Ice “.


Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten zu „Under Thin Ice“

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