Es sind erst ein paar Monate seit der Suunto Vertical Blue vergangen, aber Will Trubridge freut sich bereits auf seinen nächsten Rekordversuch. Hier erfahren Sie, was das Jahr sonst noch für den Freitaucher bereithält.
Was steht also im Jahr 2015 an?
2015 ist ein arbeitsreiches Jahr: Ende April steht der Suunto Vertical Blue an, im Mai der Caribbean Cup in Honduras und im September die Weltmeisterschaften auf Zypern. Ich möchte bei all diesen Events gute Leistungen zeigen, aber es ist schwierig, über längere Zeit Höchstleistungen zu erbringen. Deshalb muss ich mein Training und meine Ruhepausen sorgfältig strukturieren.
Werden Sie es noch einmal mit einem neuen Rekord versuchen?
Ja, das hoffe ich! Vertical Blue im April bietet dafür die besten Bedingungen, und mit etwas gutem Training über den Winter möchte ich einen weiteren Versuch auf 102 m [CNF – ohne Flossen, völlig ohne Hilfe] wagen und möglicherweise auch versuchen, den Free Immersion-Rekord noch weiter zu verbessern.
Will in Aktion während der Suunto Vertical Blue. ©Daan Verhoeven
Was war rückblickend das Highlight des Jahres 2014?
Den Suunto Vertical Blue zu gewinnen war auf jeden Fall ein tolles Gefühl, aber der Höhepunkt war meiner Meinung nach die ganze Unterstützung für meinen Weltrekordversuch über 102 m, sowohl vor dem Versuch, als alle mir aufmunternde Nachrichten schrieben und Audioclips auf der Steinlager-Site hinterließen, als auch danach, als der Zuspruch trotz des Verfehlens meines Ziels noch größer wurde.
Ist es enttäuschend, den Rekord nicht zu knacken?
Es kann eine Enttäuschung sein, wenn man lange hart trainiert hat und viel vom Erfolg abhängt. Man kann jedoch aus Misserfolgen genauso viel lernen wie aus Erfolgen. Deshalb möchte ich diese Enttäuschung als Motivation und Lernerfahrung für das nächste Mal nutzen.
Ein Freitaucher in Aktion während Suunto Vertical Blue 2014. ©Logan Mock-Bunting
Gibt es eine einzige Sache, die das Ereignis zusammenfasst?
Nach dem Vorfall im letzten Jahr war dieser VB von einem vorsichtigeren Vorgehen der Athleten und verbesserten Sicherheitsvorkehrungen des Teams geprägt. Es war inspirierend zu sehen, wie umsichtig ein Athlet den gesamten Wettkampf freiwillig aussetzte, weil er sich im Training eine Lungenverletzung zugezogen hatte, während er im Vorjahr vielleicht versucht hätte, trotzdem durchzuhalten. Doch anstatt zu Hause zu schmollen, kamen diese Person und andere mit ähnlichen Beschwerden an den Strand, um ihre Mitathleten zu coachen und die Veranstaltung zu unterstützen. Ich denke, das spiegelt den Geist des VB wider, bei dem sich jeder gegenseitig unterstützt, und die einzigartige Atmosphäre von Dean's Blue Hole ermöglicht eine herzliche und familiäre Veranstaltung.
Ist Ihnen sonst noch etwas aus dem Jahr 2014 in Erinnerung geblieben?
Ich habe zum ersten Mal Walgesang unter Wasser gehört – ein magisches Erlebnis – und bin meinem ersten Tigerhai begegnet (ein flüchtiger Besuch, da er etwas scheu war). Mein 97-Meter-Tauchgang ohne Flossen beim Caribbean Cup, der tiefste Tauchgang in dieser Disziplin während eines Wettkampfs, war für mich einer der Höhepunkte des Wettkampfs.