Eine visuelle Anleitung zum Freitauchen

SuuntoDiveApril 15 2015

Manche Abenteuersportarten gibt es erst seit wenigen Jahren, wie Eisklettern und Kitesurfen. Andere wiederum existieren erst seit Hunderten von Jahren, wie Skifahren und Laufen. Doch eine Sportart gibt es schon seit Urzeiten: das Freitauchen.

Menschen halten seit Jahrtausenden den Atem an und tauchen – zum Fischen und in jüngerer Zeit auch zum Spaß und im Wettkampf. Tatsächlich sind Menschen so einzigartig an das Tauchen unter Wasser angepasst, dass man behaupten könnte, wir hätten schon Freitauchen praktiziert, bevor wir überhaupt Menschen wurden.

Was passiert bei einem Tauchgang? Schau dir die Infografik unten an:


Grafik: ©zooom.at/Adi Sumic

Welche besonderen Eigenschaften teilen wir mit anderen Wasserlebewesen und ermöglichen das Freitauchen? Es liegt am sogenannten Tauchreflex. Sein Hauptmerkmal ist die Verlangsamung des Herzschlags, die automatisch eintritt, sobald das Gesicht unter Wasser getaucht wird. Dadurch verringert sich der Sauerstoffverbrauch, sodass man länger die Luft anhalten kann.

Nach etwa 25 Metern setzt der Tauchreflex erneut ein: Die Herzfrequenz verlangsamt sich um bis zu 50 %, und es kommt zu einer Gefäßverengung. Warmes Blut zieht sich aus den Extremitäten zurück, um die Körperkernorgane zu schützen. Dies führt wiederum dazu, dass wir länger unter Wasser bleiben können.


Will Trubridge nimmt am Suunto Vertical Blue 2014 teil ©Daan Verhoeven

In dieser Tiefe können die meisten Taucher aufhören zu schwimmen – und einfach im freien Fall in die Tiefe gleiten. Dieser Teil des Tauchgangs kann die angenehmsten Gefühle hervorrufen. Viele Freitaucher fühlen sich euphorisch, wenn sie in einen fast tranceähnlichen Zustand geraten.

Der Abstieg kann bis zu einem Meter pro Sekunde dauern, sodass ein Weltklasse-Freitaucher nach etwa 1 Minute und 30 Sekunden eine Tiefe von 100 Metern erreichen kann. In dieser Tiefe schrumpft das Lungenvolumen von etwa 6 Litern auf 500 ml. Der Aufstieg ist dann der psychologisch anspruchsvollste Teil des Tauchgangs, da die Taucher gegen den Drang zum Atmen ankämpfen müssen. Magenkontraktionen setzen ein. Halluzinationen sind nicht selten. Der gefährlichste Teil des Tauchgangs sind dann die letzten 10 Meter bis zur Oberfläche – hier ist der Druckunterschied am größten und die Sauerstoffversorgung am geringsten – und es besteht die Gefahr einer Ohnmacht.

Aber es geht nicht nur um die Tiefe. Wettkampftauchen und seine vielen Disziplinen sind nur ein Aspekt des Sports. Für die meisten Freitaucher geht es beim Freitauchen einfach nur darum, mit Freunden abzuhängen und die Unterwasserwelt zu erkunden.

Hauptbild ©zooom.at/Agustin Munoz

Empfohlene Produkte von Suunto