Der Winter kommt: Ist Ihr Körper vorbereitet?

SuuntoClimbNovember 14 2014

Matthias Scherer und Tanja Schmitt gehören zu den aktivsten Eiskletterern der Welt. Wie bereiten sie ihren Körper auf die kommende Saison vor? Mit Drytooling, Klimmzügen und anderen Übungen im Fitnessstudio. Im Folgenden verraten sie einige ihrer Trainingsgeheimnisse.

Trockenwerkzeugbearbeitung
„Drytooling bedeutet Klettern mit Eisgeräten und Steigeisen am Fels“, erklärt Matthias. „Es ist eine sehr gute körperliche Vorbereitung fürs Eisklettern, sollte aber nicht mit Eisklettern verwechselt werden. Beim Eisklettern geht es (wie beim Alpinismus) vor allem um das Erlebnis. Man muss bereit sein, ständig Neues zu lernen und sich ständig an die Herausforderungen des Eises oder des Berges anzupassen.“


Matthias Scherer beim Drytooling in Canmore, Kanada. ©Tanja Schmitt

Viele Drytooling-Felsen verfügen über gebohrte Griffe. Gebohrte Griffe bieten den Vorteil, dass die Werkzeuge sicher im Fels „haften“, sodass sportliche Bewegungen möglich sind, ohne dass sie abspringen – allerdings lernt man dabei nicht, Werkzeuge präzise an natürlichen Gegebenheiten zu platzieren. Diese Fähigkeiten sind beim Mixed-Klettern unerlässlich. Daher ist Drytooling an gebohrten Griffen eine gute Möglichkeit, körperlich fit zu werden, ersetzt aber weder das Eis- noch das Mixed-Klettern und vermittelt auch keine Erfahrung.


Tanja Schmitt beim Drytooling in Canmore, Kanada. ©Matthias Scherer

„Unser Ziel war es, die Rumpf- und Armkraft zu stärken. Da wir in der Lage waren, eine sehr sportliche M9 10 Mal in einer Stunde zu klettern, bedeutet das, dass wir unser Ziel erreicht haben!

Drinnen – im Fitnessstudio
Obwohl die beste Trainingsform das Training in der Praxis ist, sind auch Trainingseinheiten im Fitnessstudio ein wichtiger Bestandteil jedes Fitnessprogramms. Hier sind einige der Übungen, die Matthias und Tanja durchführen. „Unser Training im Kraftraum zielt darauf ab, die starke Belastung des Körpers durch Drytooling auszugleichen. Deshalb trainieren wir nach jedem Drytool-Training am nächsten Tag im Fitnessstudio die Gegenmuskulatur. Das Training dauert nicht lange, es ist in 40–60 Minuten erledigt. 20 Minuten Aufwärmzeit sind jedoch unerlässlich! Grundsätzlich absolvieren wir drei Zirkel mit jeweils 6 verschiedenen Übungen. Jede Übung bzw. jeder „Satz“ besteht aus 10–15 Wiederholungen und zwei Minuten Pause zwischen den Übungen.“


Matthias beim Frontheben von Gewichten. ©Tanja Schmitt

Ein Stromkreis besteht aus:

  • Seitheben mit verstellbaren Hanteln
  • Frontheben mit verstellbaren Hanteln
  • Umgekehrter Schmetterling
  • Klimmzüge mit der Langhantel
  • Liegestütze
  • Beinheben im Hang (gestreckter und gebeugter Arm)



Tanja beim Seitheben. ©Matthias Scherer

Eine schnelle tägliche Trainingsroutine während des ganzen Jahres, wenn das Paar nicht klettern kann, ist:

3 x 30 Klimmzüge – zwei Sätze mit Geräten, einer mit den Händen
3 x 30 Liegestütze
3 x 15 hängende Beinheben
3-5 Minuten Pause zwischen den Übungen. „Tatsächlich gehen wir zwischen den Sätzen auf die Slackline, das ist weniger langweilig.“

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