Wie waren die 82 Gipfel, Ueli Steck?

SuuntoClimbAugust 26 2015

Wie viele der 82 Gipfel hatten Sie zuvor bestiegen?

Ich bin nicht sicher, aber nicht zu viele. Ich war noch nie zuvor auf die einfacheren Berge geklettert.


Besteigung von Les Droites. © Ueli Steck

Was haben Sie durch das Projekt #82Summits gelernt?

Dass es vor allem auf die Motivation ankommt. Ich war überrascht, wie lange ich ohne Pause oder Ruhetage durchhalten konnte. Es ist anders als bei einer Expedition, weil ich fast jeden Tag in Bewegung war. Das war toll. Ich war so motiviert, dass ich sogar an Ruhetagen laufen ging!

Mit welchen drei Worten würden Sie #82summits beschreiben?

Leidenschaft. Freundschaft. Spaß.

Was waren einige der unvergesslichsten Momente des Sommers?

Es gab viele tolle Momente. Der letzte war am Barre des Écrins in den französischen Alpen. Ich bin morgens das falsche Tal hinaufgelaufen. Anstatt den Weg zum Glacier Blanc zu nehmen, bin ich zum Glacier Noir gelaufen. Ich habe ein Schild gelesen und war mir sicher, dass der Weg zum Glacier Blanc links war. Es fühlte sich komisch an, aber ich lief weiter. Ich lief noch zwei Stunden, bevor ich das Ende des Tals erreichte. Inzwischen war es hell und mir wurde klar, dass ich nicht dort war, wo ich sein sollte. Ich schaute auf Google Maps und stellte fest, dass ich auf der falschen Seite des Berges war. Ich lief wieder hinunter und war nach 3 Stunden und 40 Minuten wieder im Tal, von wo aus ich meinen Aufstieg erneut begonnen hatte. Also lief ich noch ein bisschen extra zum Aufwärmen!


Ueli und Frau Nicole am Fiescherhorn. © Ueli Steck

Wann war das Projekt am schwierigsten?

Mental war der Anfang am schwierigsten. Man fängt an und es gibt noch so viele Gipfel zu erklimmen!

Sie haben das Projekt mit Michi Wohlleben begonnen, aber nicht mit ihm beendet. Was ist passiert?

Michi stürzte mit seinem Gleitschirm beim Abstieg von der Schreckhornhütte in der Schweiz. Er versuchte danach sein Bestes, konnte aber nicht weiterfliegen.


Aiguille Blanche de Peuterey. © Ueli Steck

Welche Veränderungen brachte der frühe Verlust Ihres Partners mit sich?

Es war ein schwieriger Moment. Was sollte ich tun? Ich wollte nicht so schnell aufgeben. Das entspricht nicht meinem Charakter. Ich würde mir das nie verzeihen. Also machte ich weiter, und es hat super geklappt. Es hat so viel Spaß gemacht, mit verschiedenen Partnern zu klettern und Solo-Besteigungen zu machen. Ich habe noch immer sehr schöne Erinnerungen an die Klettertouren mit Andreas Steindel, einem Bergführer und Mitglied des Schweizer Skibergsteiger-Teams. Auch die Klettertouren mit meinem besten Freund und Unterstützer Daniel Mader und natürlich die Gipfelbesteigungen mit meiner Frau waren tolle Erlebnisse. Ich habe auch einige Gipfel gerne solo bestiegen.

Wie verliefen die Radfahrphasen des Projekts?

Das war etwas Neues für mich. Auf dem letzten Stück vom Massif des Écrins hinunter spürte ich die Magie des Radfahrens. Die Überquerung des Col du Galibier, einer legendären Etappe der Tour de France, ist eine tolle Erinnerung. Und nach so vielen Kilometern tut der Hintern auch nicht mehr weh!


Ein regnerischer Tag konnte Ueli nicht davon abhalten, mit dem Fahrrad über den Col du Galibier zu fahren. © Ueli Steck

Wenn Sie wählen müssten, welche wären Ihre Lieblingsgipfel?

1. Rote Säule von Brouillard, an der Brouillard-Flanke des Mont Blanc, in Italien

2. Dent du Géant-Grandes Jorasses-Überquerung: mehrere 4000er an der Grenze zwischen Frankreich und Italien


3. Monte Rosa Traverse: 18 Gipfel an einem Tag


4. Finsteraarhorn, Schweiz mit meiner Frau

5. Aiguille blanche de Peuterey, Mont-Blanc-Massiv, Italien mit Jonathan Griffith

In einigen Ihrer Facebook-Posts erwähnen Sie die Pioniere, die diese Gipfel erstmals bestiegen. Hatte Ihr Projekt auch eine historische Seite?

Es war großartig, all diese Routen zu besteigen. Manchmal denkt man an die Erstbegeher und erkennt, was diese Jungs geleistet haben!

Empfohlene Produkte von Suunto