Die Skibergsteigersaison neigt sich dem Ende zu. Kilian Jornet hängt seine Skier an den Nagel und widmet sich den großen Abenteuern, die im Sommer 2015 auf ihn warten. Eines ragt dabei buchstäblich aus allen anderen heraus: der Everest.
Als Teil seines Projekts „Summits of My Life“, im Rahmen dessen er auf sieben Bergen weltweit Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt hat, wird die Besteigung des Everest die bisher größte Herausforderung des Projekts sein.
Jornet macht sich in diesem Frühjahr zum ersten Mal während der Himalaya-Klettersaison auf den Weg zum Everest, um dort mit einem, wie er sagt, langen und geduldigen Prozess der Vorbereitung und Entdeckung zu beginnen.
„Ich sehe diese Reise zum Everest als eine Chance zum Lernen“, sagt Jornet. „Um den Berg und seine Umgebung wirklich kennenzulernen und alles zu lernen, was meine Kollegen mir beibringen können.“
Und welcher Fotograf hat dieses Foto gemacht? Kilian selbst!
„Ich weiß noch nicht, wann wir die Herausforderung annehmen können, da das stark vom Wetter, der Akklimatisierung und den Bedingungen vor Ort abhängt. Ich nutze diese erste Reise als Gelegenheit zum Lernen.“
Bei seinem ersten Besuch des höchsten Berges der Welt wird er sich mit der Gegend, der geplanten Route und vor allem mit den Auswirkungen der Höhe vertraut machen. Der Everest wird Jornets erster Achttausender sein. Eine schnelle Besteigung bei seiner ersten Expedition ist seiner Aussage nach nicht zu erwarten.
„Wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt“, sagt er. „Ich denke, dies wird ein langfristiges Projekt sein, das wir in den kommenden Jahren abschließen möchten.“
Je nach Wetterlage wird Jornet den Aufstieg entweder über den Norton Pass oder das Hornbein Couloir versuchen – beides selten bestiegene Routen. Nach seiner Rückkehr vom Dach der Welt plant Jornet, in Europa und den USA in die Trailrunning-Szene einzusteigen. Er nimmt an keinem festen Wettkampf teil, sondern wird die Rennen laufen, die ihn am meisten begeistern.
Sein erstes Rennen der Saison ist der Mount Marathon in Alaska, einer der ältesten der Welt. Es ist ein vertikales Rennen zum Gipfel des namensgebenden Mount Marathon (922 m), das am amerikanischen Unabhängigkeitstag stattfindet. Danach läuft er im Hardrock (USA), gefolgt vom Tromsö Skyrace (Norwegen), dem Sierre Zinal (Schweiz), dem Skaala Uphill (Norwegen) und schließlich, zurück auf seinem Heimatboden, dem Ultra Pirineu in den Pyrenäen.
Das Hauptbild zeigt Kilian auf dem Denali. ©Summits of my Life